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Abklappern der ruandischen Nationalparks

Nach meiner Rückkehr vom Mount Bisoke schrieben wir unter der Woche das erste Mal mit den Klassen P3 bis P6 einen Test, über alles, was wir bisher im Theorieunterricht gemacht hatten, heißt Body Control und Gymnastics. Nachdem alle Versuche abzuschreiben, zu spicken oder sich auf kinaywanda zu unterhalten unterbunden wurden, ging es an korrigieren. Hier war auffällig, dass mit steigendem Alter auch die Noten insgesamt besser wurden und vor allem in P3 der Test doch überraschend schlecht ausfiel, obwohl wir versucht hatten, ihn möglichst einfach zu gestalten. Als Vorweihnachtsüberraschung wurde uns ein Paket vorbei gebracht, welches an unseren Vorfreiwilligen Pirmin adressiert war, aber jetzt erst zugestellt wurde. Darin waren unter anderem mehrere Gläser Pesto, sowie eine Chipspackung. Mittwochs (23. November) schauten wir bei Claire (der Sekretärin) daheim das Deutschlandspiel und donnerstags ging es für mich dann wieder nach Kigali, wo ich Sonntag (27. November) abends dann mit den anderen ASC Freiwilligen das 2. Gruppenspiel gegen Spanien anschaute - inklusive Deutschlandschminke, die irgendwo in der Kimisagara-WG gefunden wurde (wahrscheinlich war die noch von der WM 2018 da).

Kleiner Sprung in den Dezember: Neben dem Ausscheiden der Nationalmannschaft, welches ich in Kigali verfolgte, wurden wir von Domi in seinen Stammclub "Zagnut" eingeladen. Zufällig war an diesem Abend eine Art Bingo, bei dem die Gewinner dann gegeneinander im Münzen-schnipsen antraten. Ob es Glück oder Können war, dass ich bis ins Finale kam (welches ich leider verlor), kann ich nicht beurteilen, aber immerhin konnte ich mich über einen Gutschein für einen Saunabesuch freuen.


Immerhin durfte ich den Pokal einmal anfassen

Über den ganzen Dezember bekomme ich auf Instagram von meiner Familie inzwischen einen virtuellen Adventskalender, der mich auf die Weihnachtszeit einstimmt. Passend dazu kam auch das erste Päckchen aus Deutschland mit Vanillekipferl und Butter-S an. In der Woche vom 5. Dezember sagte uns David, dass wir für die Endterm-Exams eine Klassenarbeit oder einen praktischen Test aufsetzen sollen. Da wir ja erst einen Test geschrieben hatten, entschieden wir uns für Sprintassessments, was sich hinterher auch bei der Notenvergebung als sinnvoll herausstellte. Die ersten und zweiten Klassen mussten jeweils 30 Meter rennen, die anderen Klassen 50m. Bei der Bewertung orientierten wir uns ein bisschen am Sportabzeichen des DOSB und hatten am Ende sehr viele gute Noten.

Am Samstag (10. Dezember) wollte ich mit Freunden in den Nyungwe Nationalpark in den Süden Ruandas. Da Noah, Paula und Jessy schon so die Rwandan Time adaptiert haben, waren um 9:30 Uhr nur Peter und ich am verabredeten Treffpunkt. Deshalb ging es erst um 11 Uhr mit dem Bus erstmal nach Huye, wo wir noch eine Coronatest machten, da dieser für die Wanderung, die wir rausgesucht hatten, benötigt wurde. Von dort aus ging es weiter die letzten 2 Stunden an den Rand des Nyungwe-Walds, wo unser Campingplatz war. Übernachtet haben wir zu 6. (Mirja ist nach ihrer Arbeit nachgekommen) alle zusammen in einem 4-Personen-Zelt. Um 5:45 Uhr morgens klingelte für uns dann bereits der Wecker, um den Sonnenaufgang anzuschauen, da der Campingplatz auf einem Hügel gelegen ist, kam einige schöne Bilder zusammen. Nach dem Frühstück ging es dann los mit einer 45 minütigen Fahrt in den Regenwald rein. Da wir unterschätzt hatten, wie lange es zum Eingang dauern würde, waren wir nicht rechtzeitig um 9 Uhr dort, wann unsere Wanderung starten sollte. Glücklicherweise waren wir nicht die einzigen mit diesem Problem und so konnten wir dann doch noch unsere Wunschwanderung machen. Der Wanderweg heißt Imbaraga Trail. Er ist ungefähr 10km lang und wir haben leider keine Schimpansen, dafür aber Paviane und Silberaffen gesehen. Während der Tour organisierte uns unser Guide Oscar noch Bustickets zurück und so wurden wir direkt am Nationalpark-Eingang von einem Bus aufgegabelt, der uns dann wieder zurück nach Nyanza beziehungsweise nach Kigali brachte.


vlnr. Paula, Jessy, Peter, Noah, Mirja und vorne ich vor einem der 4 Wasserfälle des Trails

Sonnenaufgang über

... dem Nyungwe-Wald

Die Woche vom 12. bis 16. Dezember waren dann die Endterm-Exams, bei denen wir auch mithalfen, Aufsicht zu führen. Außerdem korrigierte ich noch die Mathelösungen des Rwandan National Education Boards, da sich dort mehrere Fehler eingeschlichen hatten.

Ende der Woche (16./17. Dezember) war ich mit Milo, Katharina und Nelio in Musanze, wo wir den zum Jahresende auslaufenden Discount auf das Gorillatracking noch ausnutzen, um die einmalige Gelegenheit zu haben, Berggorillas zu sehen. Wir starteten in Kigali und fuhren mit einem Bus nach Ruhengeri, wo der Bruder von Katharinas Austauschschülerin uns empfing und uns das Guesthouse zeigte, welches er für uns organisiert hatte. Dort aßen wir noch kurz zu Abend und gönnten uns endlich Mal wieder eine gescheite warme Dusche, bevor wir ins Bett gingen. Denn am nächsten Morgen mussten wir bereits um 7 Uhr an den Headquarters vom Nationalpark sein. Dort angekommen (wir hatten Motos genommen) wurden wir gefragt, wie wir denn zum Startpunkt kommen wollen. Wir wussten davor nicht, dass man selbst vorher zum Startpunkt kommen muss und waren daher überfragt, also stellten wir das Problem erstmal hinten an und wollten uns anmelden. Als man uns nach der Zahlungsbestätigung fragte, meinten wir, dass wir zwar gebucht (ich hatte auch eine Buchungsbestätigung erhalten), aber noch nicht gezahlt hatten. Anscheinend gab es einen Fehler auf der Internetseite und ich wurde nicht auf die Zahlseite weitergeleitet. Also mussten wir nochmals alle Daten angeben und dann zahlen. Nach dem das dann endlich abgeschlossen war, lernten wir den Rest unserer Gruppe kennen. Ein Ehepaar aus den USA, die hier Missionare sind (bei denen nur die Frau das Tracking mitmachte) und ein ruandischer Freund von ihnen. Leider hatten sie nicht mehr genug Platz in ihrem Auto um uns alle mitzunehmen, was bedeutete, dass wir uns ein Driver mit Auto mieten mussten. Der sollte in 10 Minuten da sein, es war halt die ruandische Zeitrechnung, deswegen warteten wir fast eine Stunde. Gerade als uns ein Taxifahrer anbot, uns mitzunehmen, kam es dann und wir konnten endlich los Richtung Karisimbi. Nach einer weiteren Stunde Fahrt waren wir dann dort und konnten endlich aufbrechen zum Eingang in den Regenwald. Dort waren wir nach knapp unter einer Stunde. Ich war ja noch traumatisiert von der Schlammschlacht auf dem Mount Bisoke und war daher ganz froh, dass es sich dieses Mal im Regenwald drin sehr in Grenzen hielt. Dafür war es sehr verwuchert und ich bin die Hälfte der Zeit gebückt gelaufen. Nach nur einer halben Stunde trafen wir auf die Tracker, was hieß, dass die Gorillas nicht mehr weit waren und so war es auch. Wir mussten Masken aufziehen und ließen unsere Rucksäcke zurück und dann hatten wir eine Stunde Zeit, um Fotos von und mit den Gorillas zu machen, die sehr entspannt ihr Frühstück verdauten und dabei weniger als 2 Meter von uns entfernt lagen. Die Stunde war ziemlich schnell wieder vorbei und so mussten wir uns auf den Rückweg machen. Als wir unten im Dorf rauskamen warteten schon Verkäufer mit vielen Souvenirs, die uns uns allerdings keine Kunden fanden. Unser Driver fuhr uns dann direkt zum Busbahnhof, wo wir dann mit vielen Eindrücken und einer einmaligen Erfahrung wieder zurück nach Kigali fuhren.

Milo, Katharina, Nelio und ich

Sonntags auf der Heimfahrt wurde ich von Nico begleitet, der sich endlich auch mal Nyanza anschauen wollte. Passend dazu war montags und dienstags auch keine Schule (19./20. Dezember) und wir mussten nur vormittags mithelfen, die Zeugnisse (bzw. Schoolreports wie sie hier heißen) fertigzustellen. Jedes Fach - also auch Sport - wird in 3 Kategorien aufgeteilt: Endunit-Exams (für Sport haben wir dann den Test genommen), Hausaufgaben (hier haben wir in Sport jedem 5/5 Punkten gegeben, weil es in Sport keine Hausaufgaben gab) und Endterm-Exams beziehungsweise für Sport die Sprintnoten. Dienstag nachmittags haben wir dann endlich mal das Kingspalace-Museum besucht, der Eintritt hierfür waren um gerechnet ca. 8€, da wir uns auch noch die königlichen Kühe angeschaut haben. Abends fuhr Nico dann wieder zurück.





Damit sind wir am heutigen Tag (21. Dezember) angekommen, wo die Abschlusszeremonie des Terms mit der Schoolreports-Übergabe stattfand. Jede Klasse hatte eine Performance einstudiert, die dann den Eltern vorgeführt wurde, bevor die Zeugnisse ausgeteilt wurden.



Nach der Verabschiedung in die Ferien, gab es noch eine kleine Feier unter den Lehrern, bei welcher Katharina und ich jeweils ein T-Shirt und ein Bild bekommen haben. Darüber hinaus wurden noch die Namen für das Wichteln am Ende vom 2. Term gezogen. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass einer der Lehrer hier mitließt, verrate ich euch exklusiv, wen ich gezogen hab ;), nämlich Schadrack. Jetzt hab ich also bis in den April Zeit, ein Geschenk für ihn zu kaufen. Das muss aber erstmal warten, denn morgen bin ich auf einer Hochzeit in Nyanza eingeladen und am Freitag geht es nach Kigali zum Weihnachten feiern. Danach fahr ich mit dem Bus bis nach Sansibar, um dort Silvester zu verbringen.


Das bedeutet auch, dass ich mich erst wieder im nächsten Jahr melde. Deshalb jetzt schonmal: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Vielen Grüße von eurem Exil-Schwaben in Ruanda (der übrigens zu Weihnachten Spätzle macht)

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