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Ankunft in Ruanda

Nachdem die ersten 5 Tage und gefühlte 3 Wochen vorbei sind, finde ich endlich mal die Zeit euch ein Update zu geben. Ich sitze aktuell auf der Terrasse meines Guesthouse in Nyanza, wo wir für eine Nacht untergebracht waren. Aber ich fange lieber chronologisch an:


Nachdem es am 9. September noch die große Abschiedsparty mit Verwandtschaft und Freunden gegeben hatte, ging es 2 Tage später ab zum Frankfurter Flughafen, wo ich gemeinsam mit meiner Projektpartnerin Katharina und Ibrahim nach Istanbul fliegen sollte. Bei der Gepäckabgabe ging alles glatt und auch der Abschied von meiner Familie war kurz und nur wenig schmerzvoll. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen, denkt man sich. Naja außer, dass der Flug sich verspätet. So kam es nämlich und wir trafen erst mit 1 1/2 Stunden Verspätung in der Türkei ein (was jedoch nicht weiter schlimm war, weil wir sowieso 3 Stunden Aufenthalt gehabt hätte - so war es eben nur knapp eine Stunde). Am Gate trafen wir die anderen Mitfreiwilligen außer Nico, der krankheitsbedingt erst am 21. nachkommt. Der Flug nach Kigali war sehr kurzweilig (ich hab mehrere Filme sowie das Finalspiel der US Open (Gruß an Luca) geschaut) und wir hofften, dass das auch bei der Passkontrolle der Fall sein würde. Nur war es so, dass wir als letztes unser Visa bekamen, weil die Frau an der Passkontrolle bezweifelte, dass wir nur Touristen waren (was wir aber sein mussten, um das Touri-Visum zu bekommen). Nach einer Stunde hin und her waren wir dann endlich in Ruanda und wurden von unserem Projektmanager Domi abgeholt und zu unserem Guesthouse in Kigali gebracht.

Mit wenig Schlaf wurden wir dann morgens von den Vorfreiwilligen empfangen, die uns die Bankautomaten der Stadt zeigten und mit uns Simkarten kauften. Dabei sind wir auch zum ersten mal Moto gefahren (Das sind Motorroller-Taxis, die überall in Kigali und auch in Nyanza am Markt rumfahren und einen, gegen einen verhandelten Preis von A nach B bringen). Zudem wurden uns die besten Restaurants gezeigt. Dann war der erste Tag auch schon rum.

Am zweiten Tag sind wir nach Kimisagara (Stadtteil von Kigali) gefahren und haben uns dort die Einsatzstelle Esperance und die Schule von Ibrahim und Nico angeschaut und sind schon mit ein paar locals dort in Kontakt gekommen. Dann waren wir wieder essen und uns wurde die Kimisagara WG gezeigt, wo ich wahrscheinlich an den Wochenenden in Kigali schlafen werde. Abends war ich mit Ibrahim in der Torino Bar in der Nähe von unserem Guesthouse, wo wir was gegessen haben und nebenbei Champions League schauen konnten.




Der dritte Tag war regenbedingt (es fängt aktuell die Regenzeit an) relativ unspektakulär und wir waren wieder bei Esperance und haben dort Tischtennis gespielt, sowie Domi unsere Unterlagen für das Arbeitsvisum vorbei gebracht. Abends war es wiederum umso aufregender, da Fabio (ein Vorfreiwilliger) für uns alle Karten besorgt hatte und wir in der BK-Arena das 4. Finalspiel der Rwandan Basketball League zwischen den Patriots und REG (2 Vereine aus Kigali) schauen konnten. Trotz Unterstützung durch Ultras und Teile der alten und neuen Freiwilligen verlor Manga P. (der Lieblingspieler von Ibrahim, Nelio und mir) und seine REG-Kameraden, was uns zumindest am Sonntag noch ein Spiel bescheren wird. Nach dem Essen in der Nähe der Arena trennte sich unseren Gruppe und Hannah, Ibrahim und ich gingen noch mit Pirmin und Jakob zu Julius, um die letzten Reste zu vernichten. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (es war ca 2 Uhr) war es nicht mehr ganz einfach noch genügend Motos zum ordentlichen Preis zu finden. Am Ende waren nur noch Ibrahim und ich übrig und ich hatte meinen Motofahrer bereits auf 1500RWF (1000 RFW sind ca 1€) heruntergehandelt. Als er jedoch hörte, dass Ibrahims Fahrer 3000RWF wollte, ging er natürlich auch wieder hoch (es ist üblich, dass die Motofahrer sich untereinander absprechen, damit sie den Preis hochhalten können). Nachdem Ibrahim seinen weggeschickt hatte, willigte meiner zum gewollten Preis ein und weil Ibrahim dann keinen mehr hatte, durfte er auch mit aufsteigen und wir fuhren zu dritt auf diesem 2-Sitzer-Moto.



Gestern sind wir (Katharina, Ich, unsere Vorfreiwilligen Pirmin und Carlotta, sowie ihr Freund Zidane) vollgepackt mit dem Auto nach Nyanza gefahren und uns wurde die Schule und das Projekt an sich gezeigt. Außerdem haben wir den Headteacher David kennengelernt, der unsere Ansprechpartner über das Jahr sein wird und der super cool drauf ist. Danach sind wir auf den Markt und uns wurde gezeigt wo man was kaufen kann. (Übrigens Mama, deine Befürchtung hat sich nicht bewahrheitet, man kann nämlich fast alles in Nyanza kaufen). Abends haben wir dann das erste Mal nicht auswärts gegessen, sondern in unserem baldigen Zuhause. Heute haben wir noch mehr von Nyanza gesehen, wo zum Beispiel die Bank, das Krankenhaus (das wir hoffentlich nicht brauchen werden) oder die Post ist. Außerdem haben Katharina und ich Schere, Stein, Papier um das größere Zimmer gespielt und ich habe glücklicherweise gewonnen. Wie genau das Haus aussieht auch mit Bildern werden ich aber erst das nächste Mal erzählen. Morgen früh werden wir wieder zurück nach Kigali fahren. Dieses Mal mit dem Bus, da dass komplette Auto vollgepackt mit Carlotta und Pirmins Sachen ist. In Kigali haben wir dann Seminar mit Domi bis Donnerstag.

Was nehme ich also mit aus den ersten Tagen? Zum Einen, dass Motofahren mega viel Spaß macht und man sich direkt daran gewöhnt (Beim ersten mal hat man sich noch festgeklammert am Moto, mittlerweile fühle ich mich schon so sicher, dass ich teilweise ganz ohne festhalten fahre oder sogar mein Handy raushole um Aufnahmen von der Fahrt zu machen, da Ruanda so schön (vor allem bei Nacht) ist). Aber auch, dass das Verhandeln sehr zäh ist und viele Fahrer kein Geld wechseln können und man daher sehr oft passend zahlen muss. Auch gewöhnungsbedürftig ist, dass man überall angestarrt wird (vor allem in Nyanza, wo es laut Carlotta nur 7 "muzungus" (kinyarwanda für weiße Person) gibt) und dass das Essen in Restaurants ewig dauert bis es kommt. Es ist auch schön zu sehen, wie schnell man sich einlebt und die Hauptstrecken drauf hat.

Das war jetzt erstmal eine ganze Menge. Spitze, wenn ihr es bis hier unten geschafft habt.Ich werde mich in den nächsten Wochen mit dem nächsten Update wieder melden.

Bis dahin euch daheim gebliebenen auch eine schöne Zeit.

Vielen Grüße aus Nyanza,

Euer Jannes

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