Aus 8 mach 12
Nach dem die Safari beendet war, wurden wir wieder in das zugehörige Hostel gefahren. Als wir dort 2 Deutsche fragten, ob sie von uns ein Bild machen können, und wir danach ins Gespräch kamen, stellte sich heraus, dass wir gerade mit der Schwester von Mirja redeten. Mirja ist eine Freiwillige von einer anderen Organisation, mit der wir zum Beispiel Weihnachten gefeiert hatten und die mich auch einige Male in ihre Stammkirche mitgenommen hat. Wie klein die Welt doch ist :).
Ursprünglich war unser Plan noch nach Moshi zum Kilimandscharo zu fahren. Da wir beide dann doch ein wenig erkältet waren, man vom Kilimandscharo nur noch schwer wieder weggekommen wäre und wir keine kleine Wanderung gefunden hatten, für die es sich gelohnt hätte, den Umweg zu machen, entschieden wir uns dann doch die Heimreise anzutreten. (Gruß an Papa, von dem ich das mit den 3-Zeilen-Sätzen geerbt hab) Also gingen wir zum Busbahnhof in Arusha und kauften Tickets für ein Bus nach Kigali am nächsten Morgen (natürlich versicherten wir uns dieses Mal, dass es ein großer Reisebus war). Als wir uns in einem Supermarkt mit Proviant für den nächsten Tag eindeckten, merkte Nelio, dass seine Kreditkarte verschwunden war, heißt wir suchten ganz Arusha nach ihr ab - leider ohne Erfolg. Wir vermuten, dass sie beim Tuk-Tuk fahren aus der Hosentasche gefallen war.
Am 14. Januar ging es dann um 6 Uhr morgens los Richtung Heimat. Ein weiterer Vorteil von der "verfrühten" Heimreise war, dass wir somit noch auf Nicos Geburtstagsfeier konnten (was auch sinnvoll war, weil wir das Geschenk der Gruppe hatten xD). Da er nichts von uns ahnte, beschlossen wir ihn zu überraschen, was zur Folge hatte, dass ich mit einem 20-Liter Wasserkanister wegrennen musste, um nicht auf der Straße entdeckt zu werden. Am Ende lohnte es sich, denn die Überraschung glückte. Den Tag darauf begannen wir mit einem gemeinsamen Katerfrühstück. In der Zeit in der ich noch Urlaub hatte, besuchte ich Nelio und Cora in ihrem Büro und schaute mir an was sie nicht zu tun haben.
Der ASC sendet ja nicht nur nach Ruanda Freiwillige, sondern auch nach Uganda, Namibia und eigentlich Südafrika. Da jedoch die Visa für alle Südafrika-Freiwilligen abgelehnt wurden, wurden 4 (man munkelt die besten 4) ausgewählt, die erkannten, dass Ruanda eh viel schöner als Südafrika ist und sich nochmal für das Land der 1000 Hügel bewarben, welche unsere 8er-Truppe erweitern und aufmischen würden. Nach mehreren Online-Meetings kamen sie dann in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar in Kigali an, wo wir sie gemeinsam mit Domy vom Flughafen abholten. Natürlich mit eigenem Schild und vor den ganzen unwichtigen Hotels wie das Radisson Blue oder dem Marriot, die alle nicht so ganz erfreut waren, dass sich 7 Muzungus vor sie stellten. Um sich direkt besser kennenzulernen, fuhren wir mit ihnen noch ins Guesthouse und tranken zusammen noch ein Bier.
Endlich zurück in Nyanza, bekamen Katharina und ich unseren neuen Stundenplan, der dem alten relativ ähnlich ist. Wir kamen sehr schnell wieder in die Lehrerrolle und das Unterrichten hinein, natürlich auch, weil die Kinder es uns sehr leicht machen.
Ende Januar (27. - 29.) besuchten Nelio, Hannah, Cora und ich unsere Mitfreiwilligen in Kabale. Wir waren Rolex essen, ein lokales Streetfood in Uganda, bestehend aus einem Chapatiomlett gefüllt mit Zwiebeln, Tomaten und Kohl. Außerdem stöberten wir über einen Second-Hand-Markt, diese sind in Ruanda verboten, weshalb Klamotten auf dem Markt auch deutlich teurer sind als in Uganda, demnach mussten wir das natürlich ausnutzen. Ich kaufte mir das obligatorische Uganda-Trikot. Am nächsten Tag fuhren wir zum Lake Bunyonyi, der circa 20 Minuten entfernt ist, wo wir schwimmen und in einem Restaurant mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem See essen waren. Zudem besuchten wir noch ein Projekt der Freiwilligen, eine Fußballakademie, an der gerade ein Turnier ausgetragen wurde.
Das Wochenende drauf war dann Nelios Geburtstag (4. Februar), welchen wir in Kimisagara feierten. Geschenkt bekam er unter anderem auch ein Schachbrett, das natürlich auch direkt eingeweiht wurde. Auch wenn es sein Geburtstag war, ließ ich ihm keine Chance ;) Sonntags grillten wir dann nach dem Fußball noch. An solchen Tagen finde ich es dann immer schade noch zurück nach Nyanza und so weit weg von den anderen fahren zu müssen. Glücklicherweise wohnen 2 der neuen Freiwilligen (Maike und Theresa) in Ruhango, das ganz in unserer Nähe nur 30 Busminuten von uns entfernt ist, so kann man da auch Tagestrips mal machen, wenn man einen Tag frei hat.
Der 11.2 war nicht nur ein normaler Samstag, sondern auch der 20. Spieltag der Bundesliga, an welchem das Baden-Württemberg-Duell zwischen dem SC Freiburg (Lieblingsverein von Nelio) und dem VfB Stuttgart stattfand. Nach langem Zureden über die vorangegangenen Wochen hatte Nelio in eine "Glatzenwette" eingewilligt, die sich der Verlierer des Duells schneiden lassen musste. Das Spiel wurde gemeinsam mit allen bei Nico angeschaut, der inzwischen einen Beamer hatte. Leider verlor der VfB mit 2:1, weshalb ich mich von meiner "Haarpracht" verabschieden musste. Aus Solidarität ließ sich Nelio jedoch auch einen Buzzcut schneiden.
Unter der Woche fand dann auch die Übergabe der gespendeten Sportmaterialien an die Schule statt. Wer nochmal genaueres Nachlesen möchte kann das hier machen: https://jannesinruanda.wixsite.com/jinr/post/sonderfolge-neue-sportmaterialien-f%C3%BCr-gira-impuhwe
Wer sich noch an meinen Blog über den Dezember erinnern kann, weiß, dass im Februar auch noch die kirchliche und traditionelle Hochzeit von Theo und seiner Frau Flora anstand. Am Samstag (18. Februar) war es dann soweit. Deshalb besuchten uns einige Freiwillige aus Kigali und Ruhango, mit denen wir dann gemeinsam auf die Hochzeit gingen (und am Tag vorher noch Käsespätzle machten). Wie von Theo gewünscht in der traditionellen Kleidung. Diese konnten wir uns für ca. 4,50€ ausleihen und sie bestand bei uns Jungs wie man sehen kann aus Hemd, 2 Tüchern, Sandalen, einer Kette und einem verzierten Stock. Die Hochzeit war ziemlich interessant, auch wenn wir leider fast nichts vom gesprochen verstanden. Sie begann (natürlich in Rwandan time) mit einer "Verhandlung" zwischen den Familien des Brautpaars, in welcher die Mitgift bestimmt wurde. Danach gab es Essen und die kirchliche Trauung stand an. Da sowieso in der Gahanda Methodist church/hall gefeiert wurde, mussten wir dafür (anders als bei vielen anderen Hochzeiten) nicht irgendwo anders hinfahren. Danach kam die Reception, also der Teil, an dem die Geschenke übergeben werden. Dort schenkt man meistens Ausstattung für das Paar, da die meisten erst nach der Hochzeit zusammen ziehen. Unser Geschenk war daher ein Töpfe-Set. Nachdem das geschafft war, wurden noch Bilder mit dem Brautpaar gemacht, was dann das Ende der Hochzeit bedeutete. Am Sonntag gingen Nelio, Nico, Noah und ich noch bei uns an einem See in der Nähe wandern und wurden dann netterweise von einem Truck wieder mit Richtung Zentrum genommen, wo sich dann alle auf den Heimweg machten, nicht ohne die Hälfte des Hausrats bei uns zu vergessen.
Vom 23. bis 25. Februar stand unser Zwischenseminar in Kibuye an. Dort sprachen wir über das vergangene Jahr, über Probleme und Herausforderungen, die uns widerfahren sind. Im Voraus musste dafür jeder einen mindestens 5-Seitigen Zwischenbericht anfertigen. Donnerstags mussten jeder dann eine kleine Präsentation vorbereiten, wie es einem bisher ergeht, welche dann nach dem Abendessen vorgestellt wurde. Freitags waren dann auch alle Mentoren der einzelnen Projekte da. Bei uns war Patrick mit dabei, da David leider nicht konnte, Wir machten eine Bootstour und eine kleine Wanderung auf der Napoleon Island, wo es übrigens schwimmende Kühe gibt. Samstags vormittags gab es dann nochmal eine Besprechungsrunde mit allen, auch mit Tipps und Erwartungen der Mentoren an uns und den ASC. Dann war das Seminar auch schon rum, was für uns ziemlich enttäuschend war, da unseres im Vergleich zu dem in Uganda und im Vergleich zum Zwischenseminar von anderen ruandischen Freiwilligen sehr kurz und ohne viel Programm abgefertigt wurde.
Nach dem Zwischenseminar standen die Einsatzstellenbesuche an, weshalb Linda und Ingo (die ASC-Verantwortlichen für Uganda und Ruanda) direkt mit Katharina und mir nach Nyanza fuhren. Sonntags frühstückten wir gemeinsam und machten einen Abstecher zum Pool ihres Hotels. Danach zeigten wir ihnen die Schule die Schule und hatten einen kurzen Austausch mit David. Dann trafen wir uns mit Maike und Theresa (den Freiwilligen aus Ruhango) und zeigten unseren "Chefs" den Markt, bevor wir zum Kings Palace Museum fuhren, wo wir eine Führung machten. Obwohl Katharina und ich ja schon einmal da gewesen waren, war es trotzdem nochmal interessant, weil unser Guide auch einiges neues erzählte. Abends gingen wir alle gemeinsam noch essen und danach hatte ich noch mein Einzelgespräch mit Ingo und Linda über meine Zeit bisher. Montag vormittags (27. Februar) schauten die beiden sich jeweils eine Stunde von Katharina und mir an und gaben Feedback. Normalerweise machen wir die Stunden ja gemeinsam, aber für persönlicheres Feedback, leitete dieses Mal jeder eine Stunde selber und der andere war eher Zuarbeiter. Da der Zeitplan eng getaktet war, verließen uns Linda und Ingo direkt danach nach Ruhango.
Soweit mal wieder von mir. Die Zeit rennt irgendwie viel schneller als noch am Anfang. Am Wochenende ist ja schon mein Geburtstag. Bis zum nächsten Mal, bleibt alle sportlich und gesund.
Euer Jannes
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