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Einleben in Kigali

Ich bin wieder in Nyanza, was heißt, dass ich wieder Zeit finde, über die letzten Tage zu berichten. Nachdem wir letzte Woche Samstag (17. September) ohne große Probleme mit dem Bus nach Kigali gefahren sind, standen die letzten Spiele der Youth League in Kabuye (einem peripheren Stadtteil von Kigali) inklusive Siegerehrung an. Es waren ziemlich viele Zuschauer da und die Stimmung war großartig. Sogar 2 Reporter waren anwesend. Geehrt (mit Sachpreisen wie Trikotsätzen, Bällen oder Handschuhen) wurden jeweils die 3 besten Teams der Kabuye und Kimsagara Youth League, sowie der beste Scorer, Torwart, Trainer und so weiter beider Ligen. Der Sonntag (18. September) war der Abreisetag der alten Freiwilligen und demnach unser letzter Tag im Guesthouse in Nyamirambo. Da die Gründerin unserer NGO und Schule Drocella die Vorfreiwilligen Carlotta und Pirmin verabschieden und Katharina und mich kennenlernen wollte, lud sie uns mittags spontan zum Essen im Hotel Chez Lando ein. Mit dabei war auch unser Headteacher David und es war ein schönes Kennenlernen - auch wenn das Essen (vor allem meins) mal wieder gedauert hat. Drocella spricht sogar ziemlich gut deutsch. Nachmittags sind wir noch zum Cercle sportif gefahren, wo immer sonntags Spikeball gespielt wird. Dieses Projekt werden wir dann weiterführen. Ich fand schnell ein Spiel, wo ich mit einsteigen konnten und wir spielten bis es dunkel wurde (also bis 18 Uhr) ohne das mein Teamkollege und ich ein Spiel verloren. Leider habe ich seinen Namen schon wieder vergessen, weil wir hier so viele neue Leute kennenlernen. Abends waren Ibrahim und ich im African Village Restaurant essen. Wir wurden von einer Kellnerin bedient, die allem Anschein nach bekifft oder so war und uns stolz erzählte, dass sie aus Nigeria kommt. Mit meiner Bestellung war alles in Ordnung, auch wenn ich ein bisschen verwundert war, dass ich ein ganzes Glas Mayo bekam, als ich nach dieser fragte. Ibrahim, der eigentlich ein Chicken Sandwich bestellt hatte, musste komischerweise länger warten und bekam dann ein halbes Hänchen mit Pommes. Und auch aus den umgerechnet 9€, die wir hätten zahlen müssen, wurden plötzlich 17€. Da wir so k.o. waren und 17€ in Deutschland für Hähnchen, Rinderspieß, 2 Pommes und 2 Bier ein guter Preis wäre, verzichteten wir auf großes Diskutieren und bezahlten einfach. Zurück im Guesthouse spielten wir Shithead und Schummeln und ich brachten den anderen bei, dass es mischeln statt mischen heißt.

Am Montag konnten wir dann endlich in unsere Wochenend-WG einziehen, die die Vormieter leider in einem sehr durchwachsenen Zustand hinterlassen hatten. Deshalb gab es einen großen Putzeinsatz und die WG wurde wieder einigermaßen auf Vordermann gebracht. Da die Kimisagara-WG ein Kakerlaken-Problem hat(te) und sich keiner der Anwesenden in der Lage fühlte, dieses zu beseitigen, wurde ich kurzerhand zum Kakerlakenbeauftragten bzw. allgemein Kleintierbeaftragten erkoren. Heißt auf Rufen (meist von Lilly) komme ich mit einer kaputten Kutterschaufel und bringe das unerwünschte Insekt aus dem Haus. Als Belohnung für den Arbeitseinsatz waren wir abends auf dem Geburtstag von Lillith eingeladen, einer Freiwilligen von einer anderen Organisation. Dort haben wir auch die anderen Freiwilligen Paula, Peter, Noah und Lily kennengelernt, die vom "DRK volunta" bzw. "artefakt" entsendet wurden. Da trotz dem Putztag noch viel in der Wohnung getan werden musste, bekamen wir auf Anfrage auch den Dienstag frei und starteten erst am Mittwoch (21. September) mit dem Vorbereitungsseminar, welches bis Freitag ging und viel Wiederholung aus den Vorbereitungsseminaren in Deutschland beinhaltete. Trotzdem haben die persönlichen Erfahrungen und Geschichten mir weitergeholfen, das Land besser zu verstehen. Und apropos Land verstehen: Während des Seminars hatten wir auch unsere erste Kinyarwanda-Stunde mit Christian, einem Ruander, der bald nach Deutschland auch im Rahmen von weltwärts gehen wird. Mittwoch auf Donnerstagnacht ist dann endlich auch Nico in Ruanda angekommen, der krankheitsbedingt nicht direkt mit uns fliegen konnte. Am Donnerstag gab es wieder einen Spieleabend mit den Mentoren von Esperance (das Projekt von Ibrahim und Nico) Daniel und Gentil.




Freitag abends (23. September) luden uns unsere Kollegen von artefakt und volunta ein, mit ihnen feiern zu gehen. Da ich und Katharina samstagmittags wieder zurückfahren würden und das damit die einzige Möglichkeit war, am Wochenende noch etwas in Kigali zu machen, sagte ich zu - auch wenn ich dabei der einzige von den ASC Freiwilligen war. Den Umuganda (quasi die landesweite am letzten Samstag des Monats stattfindende Kehrwoche Ruanda, wo die Straßen etc geputzt werden) verschliefen wir und Katharina und ich machten uns gegen halb 12 auf Richtung Busbahnhof. Was für ein Chaos dort war und wie die erste Woche in unserer Schule war lest ihr erst im nächsten Eintrag. Bis dahin, viele Grüße.

Euer Jannes

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