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Jannes auf Safari

Bereits in Kigali hatte ich ein wenig die Heimreise geplant, da wir die Gelegenheit nutzen wollten, einfach länger in Tansania zu bleiben, da wir ja bereits ein Visum hatten, um nicht später nochmal 50 US-Dollar zu zahlen. Auf dem Plan stand natürlich eine Safari. Ich hatte auch relativ schnell eine 4-Tages-Safari gefunden und mit dem Anbieter Kontakt aufgenommen. Daher stand unser (Nelio war als mein treuer Begleiter wie immer auch dabei) Plan relativ fest, denn Start der Safari war Arusha. Einige andere (zum Beispiel den weiblichen Ruandafreiwilligen, die selber nach einer kürzeren Safari suchten) wollten auch nach Arusha und so schlossen wir uns zusammen. Auf Sansibar hatten wir mitbekommen, dass 2 mal pro Woche ein Zug von Dar es Salaam nach Arusha fährt und er vermutlich freitags (also genau dann wenn wir in DES wären) fahren würde. Nach der Ankunft fuhren wir deshalb zum Bahnhof in der Hoffnung noch Tickets zu bekommen. Da Nelio und ich die ersten dort waren, kümmerten wir uns um die Tickets für alle. Am Schalter wurde uns allerdings gesagt, dass der Zug auf der Strecke nach Dar Feuer gefangen hatte und erst noch repariert werden musste, weshalb er erst am nächsten Tag fahren würde (7. Januar). Da wir in unserem Zeitplan sowieso Puffer eingebaut hatten und uns das Erlebnis einer Zugfahrt nicht entgehen lassen wollten, kauften wir dann die Tickets für den Samstag um 8 Uhr. Danach machten wir uns auf den Weg in das gleiche Hostel, in welchem wir auch schon auf dem Hinweg übernachtet hatten. Gegen späten Nachmittag kommt dann jedoch eine Schreckensnachricht. Ich hatte meine Nummer auf den Tickets angegeben und bekam dann eine SMS auf Swahili, die soweit wir es mit Google übersetzen konnten, informierte, dass aufgrund des Defekts, der Zug erst sonntags fahren würde, was dann zu spät wäre. Also rannten Nelio, Hannah und ich nochmal zum Bahnhof. Der Schalter war bereits zu, aber der Kundenservice hatte noch auf. Dort versicherte man uns, dass diese Nachricht nichts mit unserem Zug zu tun hätte und dieser morgen planmäßig um 8 Uhr fahren würde. Wir mussten ihnen einfach vertrauen, aber schickten die SMS noch 2 deutschen Freiwilligen, die wir auf Sansibar in Stonetown kennengelernt hatten und die fließend Swahili sprechen. Die beiden kamen glücklicherweise zum gleichen Ergebnis wie die Mitarbeiter am Bahnhof. Ibrahim, der unter anderem schon am 5. Januar auf das Festland übergesetzt hatte und der inzwischen schon auf dem Weg zurück nach Kigali war, empfahl uns noch einen Shawarma-Stand, den Nelio und ich zum Abendessen aufsuchten, bevor es dann ins Bett ging, denn es hieß zu uns, dass wir bereits um 6 Uhr am Gleis sein sollten.


Pünktlich wie die Maurer waren wir am nächsten Tag dann auch am Bahnhof, obwohl uns schon fast klar war, dass wir viel zu früh da wären. Der Zug stand immerhin schon da, nichtsdestotrotz mussten wir bis 8 Uhr warten, um dann endlich einsteigen zu können. Ich hatte einen Schlafplatz gebucht (für ca. 20€, ein reiner Sitzplatz kostete ca. 10€) und glücklicherweise hatten ich das Abteil mit Vincent, Peter und Bojan alleine, da ein Mann, der vermutlich auch bei uns im Abteil gewesen wäre, entnervt weg gegangen ist, als er uns gesehen hat. Das Abteil hatte 2x 3 Betten, von welchen sich die mittleren umklappen ließen, um eine Sitzfläche zu schaffen. Dies machten wir direkt auf der einen Seite, da wir ja nur 4 Betten brauchten. Unter dem Fenster war ein Waschbecken angebracht, welches immerhin semi-gut funktionierte. Im Zug war es bis die Sonne unterging ziemlich heiß und der Zug ruckelte hin und her, sodass ich fast nicht schlafen konnte. Trotzdem war es deutlich besser als Bus zu fahren, da man einfach herumlaufen und sich eben auch hinlegen konnte. Um 1 Uhr nachts waren wir dann in Moshi, wo einige Wagons abgekoppelt wurden. Leider war es draußen sehr neblig, weshalb man den Kilimandscharo nicht sehen konnte. Von da aus hatten wir noch knapp 5 Stunden, bis wir dann endlich nach 21 Stunden in Arusha ankamen. Am Bahnhof wartete schon ein Driver, der uns zum Hostel brachte, welches zum Safariunternehmen gehörte. Dort angekommen frühstückten wir erstmal. Bevor wir uns mit Nelson, dem Chefs des Unternehmens trafen, um die Safari zu bezahlen. Da die Safari erst am nächsten Tag (9. Januar) losging, erkundeten Nelio und ich noch ein bisschen Arusha und kauften uns Tansania-Trikots (am Ende vom Jahr will ich von jedem Land, welches ich hier bereist habe ein Trikot). Da wir beide noch k.o. von der Zugfahrt waren und wir am nächsten Morgen um 8 Uhr losfahren würden, gingen wir ziemlich früh ins Bett.


Am nächsten Tag (9. Januar) ging es dann mit ein bisschen Verspätung los. Neben Nelio und mir waren noch 3 Ungarn mit dabei. Bevor es in den Tarangire NP ging hielten wir noch an einem großen Supermarkt, um uns mit anderen Getränken (Wasser war inklusive) einzudecken und zu tanken. Um 11 Uhr waren wir dann endlich im Nationalpark, der für seine vielen, großen Elefantenherden bekannt ist. Wir waren noch keine 100 Meter im Park gefahren und da sahen wir auch schon den ersten und es sollte nicht der letzte an diesem Tag bleiben. Neben Antilopen, Zebras und Warzenschweinen, die wir häufiger sahen, hatten wir das Glück zur Mittagszeit eine Gruppe Löwinnen zu sehen, die sich eines der Warzenschweine als Snack herausgesucht hatten. Wie auf meinem Video zu sehen jedoch ohne Erfolg. Trotzdem eine tolle Erfahrung für uns, da die Tiere 3 Meter von uns entfernt lagen. Das ganze Filmen und Fotografieren machte auch uns hungrig, weshalb wir unser Lunchpaket in einem ausgetrockneten Flussbett mit Blick auf einige Elefanten in der weite der Landschaft genossen. Neben Säugetieren sahen wir auch eine Menge toller exotischer Vögel, die aber zu schnell für die Kamera waren. Auf dem Weg zum Parkausgang sahen wir in der Ferne noch ein paar Giraffen und auch Strauße. Am beeindruckendsten waren aber die großen Herden an Elefanten, die wir den ganzen Tag über sehen konnten und die auch relativ nah an unserem Auto vorbei liefen. Dann war unsere Zeit im Nationalpark leider auch schon wieder rum und wir fuhren zu unserer Campsite, die auf einer Anhöhe über dem Lake Manyara-Nationalpark liegt, weshalb man einen Wahnsinnsblick über das gesamte Tal hat. Wie bisher überall auf meinen Reisen in und um Ruanda herum, musste ich mich und Züttlingen natürlich noch verewigen.




Eine der vielen Elefantenherden

Die Landschaft im Tarangire NP



Sonnenaufgang über dem Lake Manyara NP

Züttlingen wird verewigt

Aufgrund der atemberaubenden Lage standen wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang auf, welcher allerdings von einer Wolkendecke versteckt wurde. Nach dem Frühstück stand dann die Fahrt in den Serengeti an. Dabei fuhren wir auch schon einmal durch den Ngorongoro-Nationalpark und konnten so ein Blick in den Krater werfen, in welchen wir dann am 4. und letzten Tag fuhren. Nachdem wir auf einem Campingplatz noch einen Franzosen mitnahmen, der 2 Tage mitfahren würde und danach nach Moshi weiterzog, um auf den Kilimandscharo zu wandern, konnte dann die Safari richtig losgehen. Wieder waren wir kaum im Nationalpark als wir die ersten Giraffen sahen. Wir fuhren durch die Savanne, bevölkert, so weit das Auge blicken kann, mit unendlich vielen Zebras und Gnus.



An der Straße, keinen Meter von uns entfernt unter einem der wenigen Büsche, sahen wir dann plötzlich 3 Löwinnen, die sich ausruhten. In einem Tümpel waren einige Flusspferde und sogar ein Krokodil. Als es dunkel wurde, fuhren wir zu einer Lodge, wo wir schlafen sollten. Im Dunkeln konnten man auch nochmal ein Flusspferd sehen und direkt im Bereich der Lodge, da wo unser Koch, das Essen zubereitete, schlichen sich danach Mungos umher, um die Reste zu fressen. Unter klarem Sternenhimmel genossen wir dann das Abendessen. Am 11. Januar hatten wir zu Beginn des Safaritags kein Glück. Die ersten 3 Stunden der Fahrt sahen wir so gut wie keine Tiere. Dafür konnten wir danach 2 Leoparden nacheinander beobachten und sahen auch noch Geparden, was die ganze Warterei dann in den Hintergrund rücken ließ. Zu unserem Bedauern fuhr unser Guide und Driver wieder ziemlich zeitig aus dem Nationalpark hinaus - trotz unserer Proteste -, obwohl wir 2 Tage im Serengeti gebucht hatten, hatte er nämlich nur ein 24-Stunden-Ticket am Parkeingang gekauft. Aber gut ändern konnten wir es nicht und so fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz, an welchem wir am Vortag den Franzosen abgeholt hatten, da wir dort dann übernachteten. Im Abendrot kam auf einmal eine Zebraherde auf das Gelände und nachts waren überall rote Augen, die sich am Morgen als Kühe und nicht wie gehofft/gefürchtet Büffel waren. Anscheinend war am Vorabend auch ein Elefant gesehen worden, der tauchte bei uns jedoch nicht mehr auf.


Nelio und ich am Serengeti-Eingang

Landschaft im Serengeti NP

Besuch von Zebras auf dem Campingplatz

Sonnenaufgang im Seregeti

Den letzten Tag verbrachten wir im Ngorongoro-Krater, wo ich dann auch die letzten verbleibenden Tiere (Büffel und Nashorn) der "Big Five" abhaken konnte. Zudem sahen wir in der Ferne auch noch ein Löwenmännchen mit imposanter Mähne. Insgesamt eine wundervolle Erfahrung so viele Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Hier noch eine Ãœbersicht, was ich alles gesehen habe:


Löwenweibchen

Löwenmännchen

Leopard (im Baum)

Elefant

Giraffe

Büffel

Babyelefant (nur für dich @Carla <3)

Schwer zu erkennen, auf dem Erdhügel sitzen 2 Geparden

Nashorn (ein Bild aus der Nähe ist uns übrigens verwehrt geblieben, weil die Ungarn ganz laut Rhino geschrien haben als eins 5 Meter neben uns stand)

Zebras

Gnus

Antilopen

Hyäne

Affe

Flusspferde

Warzenschweine

Mungo

Wildkatze

Schakal

Strauß

Flamingos

Krokodil

Adler

Südlicher Hornrabe

Schildkröte

Somaliweber in unserem Auto

Siedleragame

Vielen Dank fürs Lesen.

Euer Jannes

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