top of page
  • jannesinruanda

Weihnachten in Kigali

Neues Jahr, neuer Blogeintrag, was auch Zeit wurde, weil in der Zwischenzeit viel passiert ist. Aber alles der Reihe nach:

Wie bereits im letzten Blog geschrieben waren Katharina und ich am Donnerstag vor Weihnachten (22. Dezember) auf der Hochzeit von Theo (den ich vom Visitor Center in Nyanza kenne) und seiner Frau eingeladen. Dies war erstmal die standesamtliche Hochzeit, die kirchliche Hochzeit steht dann im Februar an. Wir trafen uns also mit Theo am Visitor Center pünktlich um 8 Uhr und liefen dann zum "Standesamt". Nach ein wenig Wartezeit konnten wir dann in den Raum, wo die Vereinigung stattfand. Das ganze Zimmer war voll mit Hochzeitspaaren und ihren Fotografen, wir waren die einzigen, die einfach so mit im Raum waren. Die Paare mussten nacheinander einen Schwur ablegen und dabei die ruandische Flagge berühren. Wer nicht lesen konnte (was überraschenderweise relativ viele waren), mussten den Schwur nachsagen. Dann wurden noch Bilder gemacht:



Nachdem wir ewig auf Motos warten mussten, fuhren wir zu einem Verwandten, wo die traditionelle Verhandlung zwischen den Familien (natürlich ohne das Brautpaar) stattfand. Da alles auf Kinyarwanda war und niemand zum Übersetzen da war, zog sich das Ganze, aber am Ende wurden Fantaflaschen, ein Spaten und traditionelle Körbe ausgetauscht und es gab leckeres Essen. Dann ging es weiter zu den Eltern von Theo, wo auch nochmal Essen aufgetischt wurde (das Brautpaar hatte ja noch nix gegessen und musste sich dann gegenseitig füttern) und wir auch lokalen, selbstgemachten Bananensaft, Bananenbier und ein Hirsegetränk probierten. Der Geschmack war interessant und nicht wirklich vergleichbar mit irgendwas, was ich bisher getrunken hatte. (Da es hier verschiedene Arten von Bananen gibt, schmeckt es übrigens auch nicht nach Banane, da die Bananen für Bananenbier komplett anders ist, als Kochbanane und die süße Banane, die man auch in Deutschland kennt) Bevor wir dann uns auf den Heimweg machten, musste ich im Namen von Katharina und mir noch eine Rede halten, die dann von Theo nach Kinyarwanda übersetzt wurde. Daheim angekommen hieß es Sachen packen, denn ich würde erst Mitte/Ende Januar 2023 wieder nach Nyanza kommen. Mit 2 vollgepackten Rucksäcken ging es dann freitags los nach Kigali.

Heilig Abend wurde bei Jessy zusammen mit einigen anderen Freiwilligen gefeiert. Wir hatten schon im Vorhinein (nach meinem Vorschlag) geplant, Spätzle mit Soße und Geschnetzeltes als Weihnachtsessen zu kochen. Das war natürlich Chefsache. Da war es gut, dass in dem Weihnachtspaket, welches ich von meiner Familie bekam und welches ich aus Platzgründen schon am Donnerstagabend aufmachte, Soßenbinder und Bratensoßenpulver enthalten waren. Die kamen also genauso ins Gepäck wie mein Spätzlesieb. Zur Feier des Tages wurde sogar noch Wein für die Soße gekauft und dann konnte es losgehen mit dem Kochen. Am Ende kochten wir (ich wurde hauptsächlich von Lily, Lilly und Cora unterstützt) ungefähr 4-5 Stunden, um genug für die 20 Personen aus denen dann komischerweise 25 Leute wurden, bereitzustellen. Das Ergebnis konnte sich dann (trotz einer mittelmäßig ausgestatteten Küche) sehen lassen. Nach dem Essen wurde gewichtelt. Ich hatte Ibrahim und schenkten ihm Nassfutter für seine Katze und bekam selber von Katharina Himbeermarmelade. Danach wurde im gemütlichen Beisammensein noch Glühwein und ein paar Bier getrunken. Wir verließen das Haus am Ende mit mehr Sachen als wir am Anfang dabei hatten und trafen uns noch mit Job, dem wir als Weihnachtsgeschenk ein Deutschlandtrikot schenkten. Daheim in Kimisagara gab es dann noch eine kleine Wasserschlacht.


vlnr: Ibrahim, Ich, Nelio, Lilly, Cora, Job, Hannah und Katharina

Am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) wurde dann der Weihnachtsgottesdienst nachgeholt. Ich war mit Katharina und Nico in Kimisagara in einer großen Kirche, welche den Gottesdienst gleichzeitig auf Kinyarwanda und Englisch machte. Beginn war 9 Uhr morgens und als wir um 12 Uhr die Kirche verließen und uns auf den Heimweg machten, lief der Gottesdienst immer noch. Abends gingen wir mit Job als Festtagsessen zu La Galette, der deutschen Bäckerei, die auch ein Restaurant dabei hat, welche sich aber klar der German Butchery geschlagen geben muss. Später kamen dann die Freiwilligen aus Kabale an, welche zum Teil mit uns nach Dar es salaam fahren würden. Da die ersten (Mira, Luise und Bojan) schon am 26. Dezember um 3 Uhr losfuhren (sie wollten erstmal nur bis Kahama), blieben wir mit ihnen wach und spielten noch Uno. Für Cora und Lilly war der 27. Dezember der Abreisetag nach Dodoma. Der ganze Rest (Hannah, Katharina, Ibrahim, Nico, Nelio, Peter, Vincent, Franzi, Janis und ich) wollte direkt nach Dar es salaam und fuhren deswegen erst am 28. Dezember los.


Wie die Fahrt verlaufen ist und Silvester auf Sansibar war, lest ihr dann im nächsten Eintrag, der zeitnah kommen wird. Ich habe mich nämlich jetzt entschieden mehrere kürzere Einträge zu machen, anstatt einen langen über die ganze Zeit.


Gruß Jannes

64 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Goodbye Rwanda

Hier die Bilder vom heutigen und gleichzeitig letzten Blogeintrag: https://drive.google.com/drive/folders/1THQYQw610NfBtfJB-iNAVlkK6wpbFUEE?usp=sharing Dienstags am Tag nach dem Saisonabschluss mit de

Die letzten Tage in der Schule

Am 26. Mai stand dann das große Wiedersehen an: Meine Familie flog zu mir nach Ruanda, um dort 2 Wochen das Land, meine Einsatzstelle und meine Freunde kennenzulernen. Da Cora, als ihre Eltern ankamen

Das Wandern ist des Martins Lust

Im dritten Term hatten wir wieder den gleichen Stundenplan, wie schon vor den Ferien, deswegen mussten wir uns nicht großartig umstellen und inzwischen waren wir ja eh Profis im Unterrichten. Am Freit

bottom of page